Marco Petermann: Es ist meine dritte Teilnahme am Ötztaler Radmarathon. Ich möchte auf Ergebnis fahren und unter die Top-100 kommen

… und in meiner Altersklasse sogar noch besser. Ich möchte eine gute Zeit haben, die 7 soll vorne stehen.

Ich habe mein Training umgestellt und mir einen Trainer genommen. Mathias und ich haben vor einem Jahr den Trainingsplan ausgearbeitet basierend auf meinen Stärken und Schwächen. Das war eine harte Phase. Mein Training hat sich dahingehend geändert, dass ich viel konzentrierter arbeite. Ich habe Intervalle, lange Einheiten, aber auch Ruhetage mit eingeplant, was ich die letzten Jahre nicht gemacht habe.

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Meine Ernährung hat sich dahingehend geändert, dass ich auf Alkohol verzichte, mich bewusster an den Tagen, an denen ich Belastung habe, ernähre und entsprechend die Nahrungsmittel aussuche.

Meine Familie bedeutet mir neben dem Radfahren alles. Dieses Jahr haben wir unsere kleine Tochter bekommen. Das Radfahren und die Familie gehen bei mir Hand in Hand. Das Eine würde ohne das andere bei mir nicht funktionieren. Wenn ich lange nicht Rad gefahren bin, schickt meine Familie mich auch aufs Rad. Dann ist die Laune so, dass sie wissen „wenn er jetzt eine Stunde Rad fahren geht, dann geht es ihm besser“.

Radfahren hat schon immer eine besondere Rolle in meinem Leben gespielt. Ich habe mit 14 mein erstes Rennrad geschenkt bekommen von meinen Eltern und seitdem hat es mich nie wieder losgelassen. Rennradfahren zieht sich mein ganzes Leben durch. Früher war es eine sportliche Beschäftigung während der Schulzeit und Studium. Im Arbeitsleben angekommen, ist Radfahren für mich ein ganz besonderer Ausgleich. Wenn ich eine stressige Woche habe und am Wochenende auf das Rennrad steigen kann und auch unter der Woche, da bekomme ich den Kopf frei, kann über andere Sachen nachdenken und auch wieder Kraft für die Woche schöpfen.

Ich bin eher der Einzelkämpfer auf dem Rennrad. Ich fahre meine Runden alleine, gestalte mein Training auch alleine und auch im Rennen bin ich alleine unterwegs. Alleine unter 4.000 Leuten. Daraus ziehe ich meine Kraft und ich mache mein Ding auf dem Rennrad.

Radfahren ist nicht nur eine körperliche Anstrengung, sondern vor allem mental. Diesen Prozess einzugehen, dass man die Schmerzen und die Qualen hat, um sein Ziel zu erreichen. Das Ziel in Sölden ist nur das Endziel. Der Prozess dorthin mit dem ganzen Training, wo man für sich alleine ist und das auch mental schaffen muss, das ist eigentlich die große Stärke. Der Prozess für mich ist das Schöne am Rennradfahren. Das Aufbauen, sehen, wie die Leistung sich entwickelt und am Ende in Sölden dann die Leistung zu bringen.

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